SPENDENAUFRUF – Ende des Jahres haben wir Sie um Spenden gebeten. Sie sind diesem Aufruf mit grossem Wohlwollen gefolgt. Dafür sagen wir herzlich «Danke».
Es war ein betrübliches Bild, das Ueli Maurer vorletzte Woche zeichnete. Pro Minute, rechnete der Finanzminister vor, verschulde sich die Schweiz um rund 100 000 Franken. Wie viel Stutz das pro Stunde oder gar pro Tag sind – gopferteli, man mag es sich kaum ausmalen. Ja, die Eidgenossenschaft wird ihren Gürtel wohl bald enger schnallen müssen. Ob es da eine Gratis-Wochenzeitung wie die BümplizWoche braucht, die dem Staat die hohle Hand hinstreckt? Darüber darf trefflich gestritten werden. Wir sind der Meinung, dass Gleichbehandlung, Gespür und Gerechtigkeit für alle Zeitungsprodukte gelten sollten. Die abonnierte Presse profitiert schliesslich seit längerem von der Corona-Soforthilfe, während nicht-bezahlte Medien von solch finanzieller Unterstützung ausgeschlossen sind.
Deshalb sind wir Ihnen sehr dankbar. Sie, liebe Leserinnen und Leser, die auf unseren Aufruf Ende Jahr reagiert haben und uns in dieser Zeit unterstützten. Merci an die Hunderten von wohltätigen und wohltuenden Spenden, die uns in den letzten Wochen erreicht haben. Danke für Ihre Beiträge, in kleinerer oder grösserer Form. Wir wissen das enorm zu schätzen. Ohne diesen Ausdruck überstrapazieren oder ins Lächerliche ziehen zu wollen: Jeder Rappen zählt! Und, wohin fliesst das ganze Geld eigentlich, mögen Sie sich fragen. Zu Recht. Selbstverständlich haben Sie Anspruch darauf, zu wissen, wofür Ihr Zustupf überhaupt verwendet wird. Nun, als Quartierzeitung, die gratis in die Briefkästen der Stadt verteilt wird, sind wir erstens komplett vom Werbe – respektive Inseratemarkt abhängig. Dass etliche Selbstständige, KMU-Betriebe wie auch grössere Firmen derzeit unter den Folgen der Pandemie leiden, ist eine traurige Realität. Sie befassen sich momentan mit anderen Themen als Anzeigen, Fokus-Themen oder Publireportagen. Für einige geht es schlicht ums nackte Überleben.
Mit vollem Einsatz dabei
Dennoch möchten wir Ihnen, geschätzte BümplizWoche-Fans, weiterhin ein spannendes, abwechslungsreiches, informatives und damit lesenswertes Produkt anbieten. Dafür benötigt es Menschen im Vorder- wie im Hintergrund, die die Zeitung verkaufen, gestalten, schreiben, drucken und nicht zuletzt vertreiben. Kommerzielle Fachleute, Layouterinnen, Redaktoren, Freelancer, Manager. Und ganz nebenbei übrigens eine charmante Raumpflegerin, die dafür sorgt, dass das Team – in «normalen» Zeiten und ausserhalb der Homeoffice-Pflicht – in angenehmer Atmosphäre seinen Job ausüben kann.
Ausserdem erfüllen Gratiszeitungen eine wichtige demokratiepolitische Funktion. Sie greifen Inhalte auf, die von anderen Publikationen sonst gerne aussen vor gelassen werden. Die dafür nötige Recherche ist zeitintensiv und lässt sich nie bloss mit einigen Klicks bei Google erledigen. Somit schafft und schärft die BümplizWoche unter anderem ein Bewusstsein für die Bedeutung der lokalen Politik, Wirtschaft oder Kultur.
Es liessen sich noch zahlreiche weitere Beispiele nennen, wieso Gratiszeitungen für die Gesellschaft eine bedeutende Rolle spielen – die Digitalisierung der amtlichen Anzeiger und die damit einhergehende, abnehmende Bedeutung öffentlicher Meldungen oder das Generieren von Arbeitsplätzen –, wir wollen Sie auf dieser Seite und mit diesen Zeilen allerdings nicht überfordern oder gar langweilen.
Meinungen sind erwünscht
Wir möchten Ihnen nur die Bedeutung unserer Zeitung, die wir als kleine, aber feine Equipe mit viel Leidenschaft, Herzblut und Engagement kreieren und entwickeln, ans Herz legen. Die BümplizWoche soll Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch in Zukunft zum Nachdenken, Schmunzeln, Mitdiskutieren und Philosophieren anregen. Kritische Feedbacks, kontroverse Meinungen und differenzierte Leserbriefe sind dabei nicht nur willkommen, sondern ausdrücklich erwünscht. Unser Ziel ist es, zu animieren, inspirieren, mitzureissen, an- und ab und zu etwas aufzuregen. Mit dem nötigen Anstand und bis auf Weiteres auch mit dem nötigen Abstand.
Ihre BümplizWoche