HIER WIRD GEBAUT, DAMIT WIR IM SOMMER 2022 WIEDER BADEN KÖNNEN – Niemand im Quartier nennt das grosse Freibad Weyermannshaus mit dem offiziellen Namen. Das ist hier das Weyerli, 1958 gebaut, mit einem undichten Beckenboden und einer, freundlich gesagt, nicht mehr zeitgemässen Badewasserqualität. Deshalb wird die Anlage jetzt saniert und bleibt bis Mai 2022 geschlossen.
Das Weyerli ist mit einem Wasservolumen von 25 000 Kubikmetern das grösste Freibad Europas, gemessen an der Wasseroberfläche mit 16 000 Quadratmetern das zweitgrösste in Europa. Nur das Freibad im österreichischen Fürstenfeld istnoch grösser. Und weltweit? Ja,da gibt es das Schwimmbecken in Sharm El Sheikh mit einer Fläche von über zwölf Hektaren.
Freibadbecken, Rutsche und Wasserspiel
Das Freibadbecken wird mit einer Schwimmbadfolie neu abgedichtet und muss damit nicht von Grund auf erneuert werden. Diedazu vorgesehene Kunststoffabdichtung ist chlorbeständig und mit einem UV-Stabilisator geschützt. Die Werkleitungen rund um das Becken müssen erneuert und ergänzt werden.

Lageplan
Was wird neu gebaut? Was wird saniert? 1 Garderobe Ost mit Gebäudetechnik, 2 Garderobe Süd, 3 Kleinkinderbecken und Wasserspielplatz, 4 Breite Wasser-Rutschbahn, 5+6 Unterirdische Ausgleichsbecken, 7 Acht 50-m-Schwimmbahnen und Sprunganlage mit einem Ein- und einem Drei-Meter-Brett
Damit das Badewasser den Hygienevorschriften entspricht, wird ein konventionelles Wasseraufbereitungssystem eingebaut. Hierfür werden drei neue, unterirdische Ausgleichsbecken erstellt. Sie sammeln das Wasser, welches durch die Umwälzung im Becken und durch die Badegäste verdrängt wird. Es werden täglich rund 2250 Kubikmeter Grundwasser beigemischt, versetzt mit einem Desinfektionsmittel auf Chlorbasis sowie mit Neutralisationsmittel. Anschliessend wird das Wasser über 72 Düsen wieder ins Schwimmbecken gepumpt. Das Abwasser wird gefiltert und neutralisiert, bevor es in den Wohlensee abgeleitet wird.


Um die Anlage für die jüngeren Besucherinnen und Besucher attraktiver zu machen, wird im nordöstlichen Bereich eine knapp 15,5 Meter lange, wasserüberströmte Breitrutsche aus Edelstahl eingebaut. Beim Inseli mitten im Becken werden Betonschäden behoben und die Rutschfestigkeit verbessert. Die Treppen für den Ein- und Ausstieg rund um das Becken bleiben bestehen.
Anstelle des alten Wasserspielplatzes werden ein neues Kleinkinderbecken aus Edelstahl sowie ein Wasserspielplatz mit Bodendüsen erstellt. Breite Sonnensegel spenden Schatten beim Kinderplanschbereich.
Ebenfalls saniert wird das denkmalgeschützte, aus der Anfangszeit des Freibads stammende Garderobengebäude Süd. Die Gebäudehülle, der Innenausbau und die Haustechnik werden erneuert. Ausserdem wird eine Verkaufsstel-le für Snacks und Getränke eingebaut, welche den bestehenden Food-Container ablöst.
Die BümplizWoche wird regelmässig über den Baufortschritt berichten. Es ist eine spannende Baustelle. Freuen wir uns auf die Badesaison 2022.
Marc de Roche & Thomas Kaspar, Projektleiter Hochbau Stadt Bern