Bethlehem gibt nicht auf: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Egal, wie schlecht, beinahe aussichts­los die Tabellenlage aussieht, beim FC Bethlehem bleibt man zuversichtlich und hofft, dass die Meisterschaft zu Ende gespielt werden kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 

Sollte nur die Vorrunde beendet und diese Tabelle gewertet werden, sähe die Situation für den FC Bethlehem alles andere als rosig aus, zumal in dieser Saison in der 3. Liga drei Klubs absteigen müssen. Die Grün-Weissen liegen zwar nur einen Punkt hinter dem direkt über dem ominösen Strich klassierten FC Jedinstvo, doch bei einem einzigen verbleibenden Spiel – ausgerechnet gegen den souveränen Leader FC Belp – sind die Rettungschancen gleich Null. Anders sähe es aus, könnte die Meisterschaft beendet werden. In diesem Fall blieben noch zwölf Begegnungen, um den Kopf aus der Relegations-Schlinge zu ziehen.

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Schwierige Zeiten

Daniel Puerro ist seit mehr als 20 Jahren Spiko-Präsident des Vereins und hat Erfahrung mit solchen Situationen. «Die letzten Monate waren coronabedingt sehr schwierig, und zwar auf und neben dem Fussballplatz. Die Aktiven konnten zwar das Training ohne Körperkontakt zuletzt wieder aufnehmen, die ersten KIFU-Turniere (Kinderfussball) haben stattgefunden, die Senioren trainieren mit Maske, wir hoffen inständig, dass sich die Lage normalisiert und der Bundesrat dafür sorgt, dass ab Ende Mai wieder Normalität einkehrt», sagt Daniel Puerro, für den sich in den letzten Monaten, wie für den gesamten FC-Bethlehem-Vorstand, Sitzung an Sitzung reihte. Und dies selbstverständlich, wie bei allen Vorstandsmitgliedern – ehrenamtlich.

Die Junioren des FC Bethlehem freuen sich über jedes Erfolgserlebnis. Daniel Puerro (Bild) ist seit 23 Jahren Spiko-Präsident. Fotos: zvg

Fehlende Einnahmen

Bereits zum zweiten Mal in Folge musste das dreitägige Bern-West-Fest – eine der Haupteinnahme-Quellen des Vereins – wegen Covid-19 abgesagt werden. Auch die Erträge aus dem Klubhaus, dort, wo sich normalerweise querbeet durch alle Teams die Mitglieder zum Feierabend-Bier und gemütlichen Beisammensein treffen, fehlten genauso wie das soziale Klubleben, die Begegnungen, die sonst in einem Quartierverein zum Alltag gehören. Das Klubleben stand buchstäblich still.

«Wir haben schon sechs Junioren verloren, weil die Eltern Angst haben, ihre Kinder könnten sich anstecken», sagt Daniel Puerro und ergänzt, «auch sonst stellt die Abwanderung der älteren Junioren ein Problem dar. Während in den jüngsten Kategorien G und F viele Kinder bei uns spielen, werden bereits Junioren D und C von den Talentspähern der umliegenden Vereine abgeworben, weil die Junioren die Perspektive sehen, dort vielleicht einmal in der 2. Liga zu spielen. Gerade deshalb ist es für uns wichtig, den Klassenerhalt zu schaffen.»

Offensive bei den Mädchen

Bekannt ist der FC Bethlehem auch für seine ausgezeichnete Arbeit im Mädchen- und Frauenfussball. Der FCB gehörte zu den ersten Schweizer Vereinen, die eine Frauen-Equipe stellten, die in den Anfangsjahren sogar in der Nationalliga A spielte. Auch jetzt schlagen sich die Frauen gut und stehen vor dem Aufstieg in die 2. Liga. «In unserer Fussballschule sind derzeit von 30 Kindern nicht weniger als elf Mädchen. Dies ermutigte uns, eine Offensive zu starten, um weitere interessierte Girls zu finden, damit wir ein U12- und eventuell in einer Gruppierung mit dem SC Wohlensee zusammen sogar ein U15-Team stellen können.» 

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