Camille (li.) und Maria unterhalten sich auf Deutsch und Französisch. Foto: zvg
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Das Sprachtandem in Bern West – «Unterstützung, die sich ungezwungen anfühlt.»

Die Freiwillige Maria begleitet seit März dieses Jahres Camille in einem Sprachtandem. Sprachen sowie die Begegnung mit einem Menschen, interessieren Maria sehr. 

«Es ist anregend sich auf jemanden Neues, auf eine Begegnung mit einer mir noch fremden Person einzulassen. Das holt mich aus meinem Alltagsgeschehen, bringt Abwechslung und ist herausfordernd». Im Tandem üben sich beide Seiten im Gebrauch einer Sprache. Man lernt aber auch das Gegenüber und dessen Lebensweise näher kennen.

Nach ihrer Rückkehr nach Bern hat sich Maria wieder bei Nachbarschaft Bern als Freiwillige gemeldet. Bereits im Jahr 2018 hat sie jemanden in einem Sprachtandem unterstützt. Dieser Kontakt endete mit ihrem Wegzug. Zurzeit begleitet Maria eine junge Frau, die in einem Unternehmen in der Nähe erwerbstätig ist – Camille. Sie ist daran interessiert, sowohl im Privaten wie auch für die Arbeit, ihre Sprachkenntnisse in Deutsch zu verbessern. Einmal wöchentlich treffen sie sich im Zentrum von Bümpliz in einem Café. Diese Treffen entstehen spontan: man schreibt sich einen ein Tag vorher kurz, ob es grad am kommenden Tag passen würde. Es ist eine lose und ungezwungene Unterstützung ohne Druck und bei den Treffen werden alltägliche Dinge ausgetauscht. Manchmal auf Deutsch und manchmal auf Französisch. Dies entspricht den Erwartungen der Beiden. «Diese Form, einem Menschen zu begegnen, ist für Camille und mich eine Bereicherung», sagt Maria.

«Man muss sich nicht Fragen was es heute ‹zum Schwätze› gibt.»
Beide im Tandem sind kommunikativ und erzählen gerne. Es gibt immer ein Gesprächsthema. Dies bedingt jedoch eine gewisse Offenheit, sich dem Gegenüber anzuvertrauen. Das schätzt Maria sehr in ihrem Tandem. Es bereitet ihr Freue, sich zu treffen. Sie machen wöchentlich für rund eine Stunde ab. Maria hat Camille auch schon in ihren Garten eingeladen und ihr Bärlauch mitgegeben. Nicht selten ist Kochen das gemeinsame Thema ihrer Gespräche.

In den nächsten Monaten pausieren sie die Einsätze
Nicht etwa, weil die beiden genug voneinander bekommen haben. Camille ist schwanger und ist dann im Mutterschaftsurlaub. Danach haben beide vor, sich wieder zutreffen. Vielleicht gibt es dann noch mal den einen oder anderen Besuch. Maria sieht dies jedoch ohne einen Zeithorizont vor Augen. Wenn es für beide stimmt, wird dem nichts im Wege stehen.

Stefan Fasel

Aktuell gesucht:

Freiwillige für Deutsch-Tandems sind in Bern West stark gefragt. Wenn Sie sich vorstellen können, eine erwachse Person oder auch eine Familie dabei zu unterstützen, dann melden Sie sich.

Tel. 031 382 50 90 
(Montag bis Donnerstag) 

info@nachbarschaft-bern.ch  
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