Noch wird fleissig geprobt. Die Vorfreude im Chor ist spürbar. Solisten und Chor werden sowohl das Requiem von Mozart wie auch das Werk von Saint-Saëns in der ursprünglichen lateinischen Fassung singen. Foto: Marc de Roche

Der Singkreis Wohlen mit Mozart und Saint-Saëns

Unsäglich lange war die Pause seit dem letzten grossen gemeinsamen öffentlichen Auftritt der Sängerinnen und Sänger. 

Sie wagten sich 2019 zusammen mit dem Projektchor SMW Frick an Nabucco, diese Verdi-Oper mit den eingängigen Melodien, voluminösen Arien der Solisten und anspruchsvoller Chorpartitur. Der erfolgreiche gemeinsame Auftritt mit ausverkauften Konzerten in Bern und Aarau hat die künstlerische Leitung beflügelt, mit den beiden Requien von Wolfgang Amadeus Mozart und Camille Saint-Saëns noch einmal ein derartiges Projekt zu starten, auch diesmal wieder mit namhaften Schweizer Vokalsolisten und -Solistinnen sowie dem italienischen Orchestra Carlo Coccia di Novara. 

Die Einstudierung war nicht einfach. Die Maskenpflicht ist eine starke Beeinträchtigung beim Singen, auch für den Dirigenten. Aber der Chor will kein Risiko eingehen, auch wenn praktisch alle geimpft oder genesen sind, und hat die Schutzmasken an der Probe im Kipferhaus in Hinterkappelen nur gerade für das Bild der BümplizWoche abgelegt.

Zwei Totenmessen als Tribut an die Freundschaft
Das letzte Werk von Wolfgang Amadeus Mozart war das Requiem in d-Moll, eine musikalische Totenmesse. Der Komponist hatte den Auftrag dafür kurz vor seinem eigenen Tod von einem Fremden erhalten. Als das Musikgenie 1791 im Alter von 35 Jahren starb, blieb das Requiem unvollendet. Joseph Eybler und Franz Xaver Süssmayr, ein Schüler von Mozart, vervollständigten dann das Werk im Auftrag von Constanze Mozart, der Witwe des Komponisten. Seither gibt es unzählige Ergänzungen, Rechtshändel, und Streitschriften, ja es bildeten sich wirre Mythen zum zeitlichen Zusammenhang der Seelenmesse mit dem frühen Tod des Künstlers. 

Eine spätere Verfilmung (Amadeus) fand zwar viele begeisterte Zuschauer, hatte aber nur wenig mit der Realität von Mozarts Wirken zu tun. Das meint auch Chorleiter Dieter Wagner, der Wert auf die traditionelle Süssmayr-Vervollständigung legt, aber eigene Akzente in die Interpretation setzt, damit auch Chor und Orchester in der Aufführung bestens zur Wirkung kommen. 

Die Messe de Requiem von Camille Saint-Saëns hat ebenfalls eine spannende Entstehungsgeschichte. Saint-Saëns schrieb das Requiem im April 1878 in einem Zeitraum von acht Wochen in einem Hotelzimmer in Bern. Das farbige und opulente Werk war dem Mäzen Albert Libon gewidmet, von dem der Komponist 100 000 Francs erhalten hatte. 

Es finden zwei  Konzerte statt
Samstag, 20. November 2021, 
19 Uhr in der Stadtkirche Aarau
Sonntag, 21. November 2021, 
17 Uhr im Münster Bern

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