…ausser man tut es. Das ist keine Lebensweisheit, die ich erfunden habe.
Gutes zu tun ist im Moment mit Hoffnung verbunden, aber auch mit Schrecken, Ängsten und Ohnmacht. Sie wissen, wovon ich schreiben werde. Geld spenden für die Flüchtlinge aus Ukraine ist das eine, direkte Hilfe das andere.
Martin «Fribi» Freiburghaus aus Hinterkappelen hat das getan. Weil mit Leuten aus der Ukraine verwandt und befreundet, hat er sofort nach der Invasion einen Spendenaufruf lanciert und ist mit dem Geld direkt in den Osten gefahren. Nein, Sie haben Recht, natürlich nicht mit dem Geld. Dafür hat er vor allem Medikamente in Ungarn gekauft (da gibts für Geld mehr als in der Schweiz) und es in die Ukraine gebracht: «Wir konnten auf unserer ersten Reise in Budapest für 11 000 Franken Medikamente kaufen und in die Ukraine transportieren. Von der Ukraine haben wir meine Schwägerin und ihre Kinder vor dem Krieg gerettet und nach Bern gebracht.»
Jetzt ist er zur zweiten Fahrt aufgebrochen – und hat dafür via Mail einen zweiten Fahrer gesucht, und auch gefunden, und das gleich mehrfach! Dieses Mal fanden Medikamente, Esswaren und Verbrauchsgüter – Zahnpasten, Seifen etc. – für 22 000 Franken, von Freunden und Bekannten gesammelt, den Weg via München, Wien und Budapest in ukrainische Geburtshäuser und in eine Krebsklink in Mykolajv.
Ich habe per Whatsapp auch eine Meldung erhalten, dass Jugendliche in Hinterkappelen Geld für die Ukraine sammeln, das alles unter dem Deckmantel eines Sponsorenlaufs für einen örtlichen Sportverein. Das sei fake, liess mich die Warnung wissen. Ich hoffe bloss, die Meldung sei ein Fake gewesen.
Der Autor
Thomas Bornhauser lebt in Wohlen und schreibt jedes Jahr einen Kriminalroman. Mit der gleichen Leidenschaft hat er auch mehrere Chäsereien-Führer geschrieben.
bosaugenblicke.ch