Es begann vor vier Jahren, als die Burgundersiedlung – erste autofreie Wohnsiedlung der Schweiz – einen Wettbewerb von Stadtgrün gewann.
Gesucht waren damals Visionen, die die Natur zurück in Berns Innenhöfe und Gärten bringen. Der Hausverein Burgunder und der Laubenhausverein wollten das erhaltene Preisgeld für Mauersegler-Nistkästen und naturgerechte Bepflanzung einsetzen. Chantal Hinni hat die hölzernen Kästen gezimmert und zusammengebaut. Nun wurden je zehn Kästen mit drei abgetrennten Kammern und artgerechten Einfluglöchern – so wie es die Spyris lieben – an der Burgunderstrasse 93 und 97 montiert, jeweils geschützt unter den Dachrändern. Ciglia Schorta konnte an der Einweihung der Nistkästen nicht nur Mitglieder des Hausvereins Burgunder und des Laubenhausvereins begrüssen, sondern auch viele Interessierte aus der Umgebung, die gerne wissen möchten, ob und wann die Mauersegler diese neuen Behausungen finden werden. Der Bümplizer Tierarzt und Ornithologe Res Wagner weiss, wann die Spyris, die Mauersegler, nach Bümpliz kommen: «Fast pünktlich auf den 1. Mai, in den letzten Jahren häufig schon eine Woche früher, beziehen sie die bisherigen Nistkästen, suchen aber auch neue Unterkünfte für die Aufzucht des Nachwuchses.» Christine Föhr, Projektleiterin Natur und Ökologie Stadtgrün Bern, freut sich über diese Aktion: «Stadtgrün Bern setzt sich dafür ein, die bestehende Tier- und Pflanzenvielfalt zu erhalten und bestmöglich zu fördern. Doch für einen nachhaltigen Erfolg ist Unterstützung gefragt, denn Massnahmen im öffentlichen Raum reichen nicht aus. Nur zusätzliche Anpassungen und Aufwertungen in Privatgärten und Siedlungen wie an der Burgunderstrasse können das Überleben der Tiere und Pflanzen im Siedlungsraum sichern. Dazu bietet Stadtgrün Bern bereits heute kostenlos Garten- und Siedlungsberatungen für Privatpersonen an.»
Marc de Roche