Elektroschrott zum Recycling bringen

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Im Entsorgungshof stehen Sammelboxen für Elektro- und Elektronikschrott bereit. Foto: Marc de Roche

Wer hat sie nicht in seiner Wohnung: Die ausgedienten Elektro- oder Elektronikgeräte werden erst einmal aufbewahrt, auch wenn sie nicht mehr richtig funktionieren.

Unzählige Geräte liegen ungenutzt oder nutzlos in Schubladen, Estrichen und Kellern. So lange, bis wir vergessen, dass wir sie überhaupt noch haben. Wenn wir diesen Kram jetzt in den Entsorgungshof an die Fellerstrasse bringen, stellen wir sicher, dass mögliche Giftstoffe in allen Geräten entfernt werden und Mensch und Umwelt nicht zu schaden kommen. Wertvolle Rohstoffe wie Eisen, Aluminium und Kupfer werden beim Recycling ausgeschieden und können dann wiederverwertet werden. Man staunt: Im Durchschnitt können 75 Prozent eines Elektrogeräts recycelt werden. Das gilt auch für kleine Geräte wie Wecker oder Smartwatches.

Die Stiftung SENS, die sich mit dem eRecycling befasst, hat an einer Ausstellung an der Fellerstrasse gezeigt, wie der Recyclingprozess in der Schweiz abläuft, wie mit imposanten Schredder-Maschinen, aber auch mit viel Handarbeit, die einzelnen Komponenten voneinander getrennt werden.

Sabrina Bjöörn von der SENS-Geschäftsleitung hat uns interessante Facts präsentiert: «Elektroschrott ist wertvoll. Wir bringen jedes Jahr zum Beispiel fast 3000 Tonnen Kupfer in den Stoffkreislauf zurück.» Landet unser E-Schrott nicht irgendwann in Afrika? «Nein. Aus der EU-Ländern werden rund zwei Drittel des Elektroschrotts in Drittländer exportiert, nicht fachmännisch recycelt oder gar in den Abfall geworfen. Da ist die Schweiz vorbildlich, weil wir hier mehr als 95 Prozent der gesammelten Geräte auch in der Schweiz verarbeiten.»

Wer bezahlt dieses Recycling? «Das haben wir schon bezahlt beim Kauf des Gerätes mit der integrierten vorgezogenen Recyclinggebühr. Die gibt es bei uns seit 1998. Leider sind nicht alle in der Schweiz tätigen Hersteller, Importeure und Händler bereit, die vRG auf von ihnen in Umlauf gebrachte Geräte zu erheben und auch abzuliefern. Kaufen wir unsere Elektrogeräte im Ausland oder bestellen sie im ausländischen Onlinehandel, umgehen wir die vorgezogene Recyclinggebühr. Es gehen durch die umgangene vRG jährlich Gelder in Höhe von einstelligen Millionenbeträgen verloren, die einem fachgerechten Recycling dienen würden.»

Was kann ich in den Entsorgungshof bringen?

Alles, was mit Strom geht. Man muss sich nicht darum kümmern, welche Organisation sich dann um das Recycling kümmert. Die alte, defekte Espressomaschine, das nicht mehr genutzte Bügeleisen, der unbenutzte Hometrainer, was auch immer. Auch noch gut funktionierende, aber unbenutzte Geräte sind hoch willkommen.

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