Mitte Mai hat das renovierte Schwimmbad seine Tore geöffnet. Seitdem können sich die Betreiber vor Besuchenden kaum noch retten.
Romy Krebs wirkt seit fast 15 Jahren an der Weyerli-Kasse. Sie kennt den alten Betrieb und freut sich jetzt über die vielen Neuerungen. Seit der Eröffnung am 14. Mai gab es einen Rekordtag nach dem andern. Nun muss sie die Besucherzahlen nicht mehr schätzen. Elektronische Zählanlagen an allen Ein- und Ausgängen liefern ihr die genauen Besucherzahlen. «Am Abend müssen gleich viele aus dem Bad gegangen sein, wie tagsüber reingekommen sind. Platz gibt es für gut 6000 Besucher. Absoluter Rekord war an einem Sonntag im Juni: über 13000 Gäste. Da war jedes Plätzchen gut zweimal belegt.»
Wer kommt an ihren Schalter?
«Dieses Jahr auffallend viele Touristen, Badefreudige aus Zürich und aus dem Wallis, auch Ausländer. Sie kommen zum ersten Mal, weil sie in den Medien vom grossen Pool gelesen haben und suchen dann erst die Kasse, wo man den Eintritt bezahlen kann! Dass diese ganze Pracht gratis ist, können sie kaum fassen.»
Das Weyerli gleicht einem Wimmelbild, Kinderlachen und Kindergeschrei hallen durch die Luft und bei der Rutschbahn und beim Sprungturm bilden sich Schlangen. Man wartet geduldig. Die Stammgäste aus früheren Weyerli-Zeiten belegen wieder ihre alten Reviere, meist im Schatten der alten Bäume und in der Schlaufe – so heisst die Wiese beim Restaurant. Wenn man sie fragt, ob ihnen das neue Weyerli gefällt, äussern sie sich durchwegs begeistert. «Sauberes Wasser, fröhliche Leute, gut gelaunte Bademeister, die diskret zum Rechten sehen.»
Weniger gute Noten gibt es für das Weyerli-Beizli, das sich für den Ansturm erst noch organisieren musste. Wer nach dem Schwimmen Hunger hat, will nicht lange in einer Schlange warten. Und einige fragen sich, warum das Beizli schon um 20 Uhr schliesst und nicht wie der Badebetrieb erst um 21 Uhr. Beliebt sind die eiskalten Köstlichkeiten aus der Gelateria «Etwas teuer, wenn die ganze Familie Glace schlecken will, aber jedes Mal ein leckerer Hochgenuss!»
Mädchen und Buben mit und ohne Schwingflügel planschen im Kinderbecken. Jugendliche stürzen sich mutig vom Sprungturm ins nasse Abenteuer. Dann kraulen sie zum Inseli. Dort wird geflirtet und auch etwas gerauft, beides ziemlich harmlos. Es herrscht ausgelassene Stimmung im und um das Weyerli. Die Rutschbahn wird nicht nur von Kindern benutzt. Ganze Familien lassen sich hier in den Pool gleiten. Eitel Freude! Nur der neunjährige Experte Pedro meint: «Die Bahn müsste länger sein. Da sollten sie im Winter noch ein paar Meter anbauen!» Sprachs und rannte wieder die Treppe hoch zur nächsten Fahrt.
Sonst noch Wünsche?
Das fragten wir den Anlagechef Hanspeter Heiniger, der sich auch im Hochbetrieb nicht aus der Ruhe bringen lässt. «Ja, ein paar Leute wünschen sich die grosse, weit herum sichtbare analoge Uhr zurück. Die Uhr gibt es noch. Aber wir werden sie nicht mehr aufstellen. Jetzt gibt es nämlich hochmoderne Info-Screens rund um den Pool. Da wird die Zeit auch angezeigt, digital natürlich.»
«Der Rasen wird stark beansprucht. Ich wünsche mir, dass das neue Gras bald richtig anwächst mit langen Wurzeln. Dazu darf aber der Boden nicht zu trocken und nicht zu hart sein. Keine Probleme macht uns die Technik. Da gibt es noch einige Justierungen, aber die Wasseraufbereitung ist dem Ansturm gewachsen. Jeden Tag 25 Grad warmes, sauberes Wasser – was will man mehr!»