«Nötig wäre es ja»: Regisseurin Leah Lisa Leuenberger. Fotos: T. Bornhauser

«Ein Engel ist nicht dort, wo er sein sollte»

Ende Oktober führt das Ensemble im Sternensaal Bümpliz seine neue Produktion auf. Wir haben uns mit Leah Lisa Leuenberger unterhalten, aktuell Regisseurin der Liebhaberbühne. Die Truppe führt die neue Produktion vom 26. bis 30. Oktober im Sternensaal Bümpliz auf.

Leah Lisa Leuenberger, die Berner Liebhaberbühne steht erstmals seit zwei Jahren wieder auf den Brettern, welche die Welt bedeuten. Was ist das für ein Gefühl für die Truppe?
Es sind alle sehr motiviert und es ist einfach nur schön, zuversichtlich und voller Vorfreude proben zu können. Das Stück ist auch bewusst als Komödie gewählt worden, wir können alle etwas Auflockerung gebrauchen. In den letzten zwei Jahren war die Berner Liebhaberbühne als Wandertheater unterwegs und gab diverse Gastspiele.

Die aktuelle Aufführung heisst «Ängel uf Umwäge». Umwege deshalb, weil die Engel im Moment auf der Welt anderswo gebraucht werden?
Nötig wäre es ja wirklich (schmunzelt nachdenklich). Nein, es geht um etwas ganz anderes: Einer der Engel ist nicht dort, wo er sein sollte. Aber eben, wo sollen Engel sein, bleibt die Frage? In unserem Fall sind sie nicht immer dort, wo man sie erwartet.

Worum geht es im Stück?
Sagen wir es so: Es ist eine himmlische Komödie in drei Akten von Claudia Gysel.

Ich wäre ein lausiger Fragesteller, würde ich nicht recherchieren. Auf der Website von Claudia Gysel steht Folgendes zu lesen:
Isabella Stammer, eine liebenswerte Frau in den Sechzigern, wird ihres Lebens nicht mehr froh, seit ihr Sohn bei einem tragischen Arbeitsunfall ums Leben kam. Sie lebt mit ihrer Tante Emmy in einer schönen Wohnung und macht sich ausserdem grosse Sorgen um ihren Thomas, der mit einer Zicke verheiratet ist, die ihn unglücklich macht. Und was machen das Gruftie-Mädchen und der seltsame Pfarrer in Isabellas Wohnung? Der Pfarrer, der nicht einmal weiss, wer der Pontifex Maximus ist? Zum Glück sitzen auf Wolke 24 zwei liebenswerte Schutzengel, Abbigail und Traugott, welche ihre schützenden Hände über die Menschen halten. Und als eines Tages alles verkorkst zu sein scheint, machen die zwei Engel mit einer Ausnahme-Bewilligung vom obersten Chef für eine Landeerlaubnis einen Ausflug auf die Erde, um so einiges wieder ins rechte Lot zu bringen.

Habe ich zu viel verraten?
Ich sage es mal so: So klingt das Original.

Wie lange und wie oft und wo haben die Spielenden für die Engel geprobt?
Wenn wir uns auf die Engel-Darstellenden beschränken: Bisher drei Einzelproben zu je 2 Stunden, daneben seit Mai auch immer wieder in Gruppenproben. Das ganze Ensemble probt seit April jeweils montags und mittwochs, mit einigen Ausnahmen, ungefähr 35 Mal bis zur Première. Unser Hauptprobe-Ort ist das Kirchgemeindehaus Bethlehem in Bern.

Nach so langer Zeit: Haben Sie noch immer Lampenfieber?
Ich persönlich werde in jedem Fall nervös und stolz sein. Man fiebert immer etwas mit. Erfahrungsgemäss werden alle Spielenden mehr oder weniger Lampenfieber haben. Das gehört dazu und ist in den meisten Fällen höchst ansteckend. Ein willkommenes Fieber, wie ich meine, es beflügelt.

Wo kann man sich informieren?
Gute Frage, die für uns wichtigste überhaupt (lacht)! Alles zur neuen Produktion erfährt man auf blb-bern.ch. Wir freuen uns gewaltig!

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