Liebi Läserinne, liebi Läser
Töif i mym Härz han i d Hoffnig gha, dass mir nach der Pandemie e chli dankbarer u zfriedener wärde. Leider isch es aber bi der Hoffnig blybe. I weiss nid, wis öich geit, wi dihr hüt öii Mitmönsche u d Umwäut erläbet? Wen i so umeluege, was momentan rund um d Schwyz passiert, verstan i nid, wi me «schaluus» uf angeri cha sy. Ja, dihr läset richtig: schaluus. Das isch es Wort, wo me hüttzutag nümm viu ghört. Es chunnt us em Französische – jaloux, jalouse – u meint so viu wi yversüchtig si. Mi dünkt, mir Schwyzerinne u Schwyzer heige ke Grund, uf wär ou immer, schaluus z sy. Im Grosse u Ganze hei mir doch di letschte zwöi Jahr – trotz gwüsse Yschränkige – ganz guet preschtiert. Im erschte Lockdown sy mer sogar aui no rächt fründlech u tolerant mitenang umgange. Aber plötzlech, nach es paar Wuche, hets mynes Erachtens kehrt. Klar, mir hei während es paar Monet uf Uslandreise, kulturelli Aagebot u fröhlechi Festivitäte müesse verzichte. Das hätt üs aber ou d Glägeheit gä, au das Schöne, wo isch blibe, z schetze u z gniesse. Stattdesse hei mir immer wider schaluus beobachtet, öbs de emänd angerne besser chönnti ga aus üs. Het nid grad geschter der Nachbar unerloubterwys Bsuech gha? Oder d Frou Hueber vo näbedrann het trotz verordnete Abstandsregle d Grossching goumet u ggärfelet. Ja, plötzlech isch d Solidarität verschwunde u me het schaluus uf d Mitmönsche gluegt. Der Chrieg ir Ukraine, u ds dermit verbungene Eländ für hunderttuusegi vo Lüt, het für mi aber no einisch e ganz angeri Dimension. I bewundere di Mönsche, wo dert vor Ort blybe, aber o aui die, wo sech jetz aus Flüchtlinge i mene frömde Land nöi müesse z rächt finge. Di Lüt hei aus zrügg gla u probiere jetz zämefüesslige i öppis Nöjis ine z gumpe. Das sy Schicksau, wo mi sehr aarüere u immer wider zeige, wi privilegiert mir ir Schwyz doch sy. U trotzdäm ghören i immer wider Stimme, wo meine, es syg e Zuemuetig, was me üs aus abverlangi. Ja, steu me sech vor, vilech müesse mer plötzlech wider Maske trage, d Häng desinfiziere, im Restaurant es Zertifikat vorlege … oder no schlimmer, chöi üsi Wohnig nümm uf 25° heize. Dihr merket, i däm Zämehang isch ds Wörtli «schaluus» sicher fäu am Platz. I wünschen üs aune e guete Herbscht u en Huufe gfröiti, dankbari u zfriedeni Momänte
Ursula Stalder-Witschi
Was hei Schalusie (Jalousien) mit Yversucht z tüe?
Schalusie sy ursprünglech Fänschtergitter gsy, wo zwar der Blick vo inne gägen usse hei ermüglechet, umgekehrt aber niemerem d Sicht vo usse gägen inne hei erloubt. Der Ursprung isch persisch. I de Harems het der Huusherr yversüchtig über sini Haremsdame gwachet, damit si vo niemerem hei chönne aagluegt wärde.