Attraktive öffentliche Räume im geplanten neuen Zentrum Bethlehem. Quelle: Rolf Mühlethaler Architekten.

Das Forum der grossen Arealentwicklungsprojekte

Bericht aus dem QBB-Forum vom 11. November 2022

Ein modernes Zentrum Bethlehem

Auf dem Areal des Migros Bethlehem beim Holenackerplatz wird eine Neuüberbauung geplant. Die Projektträgerschaft besteht aus den beiden Grundeigentümerschaften Genossenschaft Migros Aare und Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern sowie den Baurechtsnehmenden Band-Genossenschaft und Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz. Um Ideen für eine zukünftige Nutzungsdurchmischung zu entwickeln, hat sie einen Studienauftrag durchgeführt. Im QBB-Forum präsentierte die Projektträgerschaft das Siegerprojekt des Studienauftrags und beantwortete Fragen aus dem Quartier.

Die Präsentation wurde am Forum mit viel Aufmerksamkeit verfolgt, wurde doch bereits in den letzten Jahren die Entwicklung und Projektierung seitens der QBB eng begleitet. Das vorgestellte Siegerprojekt nimmt viele der bisher eingebrachten Anliegen seitens der QBB auf. Begrüssenswert sind insbesondere die geplante Neugestaltung des Holenackerplatzes mit Aufenthaltscharakter, die öffentlichen Räume zwischen den Bauten sowie die Erhaltung bestehender Grünflächen und Hecken, vor allem beim Asylweg. Erfreulich ist ausserdem die Idee, die Parkplätze wie auch die Zulieferungen der Geschäfte zu bündeln und ins Untergeschoss zu verlegen. Dadurch sollte der Verkehr besser organisiert werden können. Kritisch wurde in der QBB in diesem Zusammenhang die geplante Ausfahrt auf der Riedbachstrasse in Richtung Bahnübergang diskutiert: Der Mehrverkehr in Kombination mit der geplanten Velohauptroute und den legendären Staus beim Bahnübergang bedürfen einer eingehenden Planung. Weiter wurde im Forum bekräftigt, dass der nutzer:innenorientierten Gestaltung weiterhin besonderes Augenmerk bedarf: Das Preisniveau der Läden soll beibehalten werden und auch die Gesundheitsversorgung weiterhin sichergestellt sein. Zu der künftigen Nutzung der aktuellen Parzelle der Band-Genossenschaft wurde in der Präsentation keine Auskunft gegeben. Hierzu sollen die Bedürfnisse der Anwohner:innen gezielt abgeholt werden, wie die QBB betont..

Vision eines nutzungsdurchmischten Stadtgebiets «Weyer West»

Das heutige Gewerbegebiet in der Untermatt vor der Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus soll zu einem nutzungsdurchmischten Stadtgebiet mit hohem Wohnanteil entwickelt werden. Im Sommer 2019 hat sich die QBB im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung zur Überbauungsordnung Weyermannshaus West geäussert. Seither haben die Eigentümerinnen, Post Immobilien und Burgergemeinde Bern, und die Stadt Bern das Projekt überarbeitet und angepasst. Nun hat der Gemeinderat die Überbauungsordnung beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht. Im QBB-Forum stellten die Verantwortlichen das Projekt vor und erläuterten, welche Anpassungen seit der öffentlichen Mitwirkung vorgenommen worden sind.

Die bedeutendsten Änderungen in der Projektplanung ergaben sich sowohl durch die Mitwirkung als auch durch den Beschluss der BLS, den Bahnhof Stöckacker in Richtung Europaplatz zu verschieben. Aufgefallen ist, dass die Verantwortlichen auf die Forderungen in der Mitwirkung mehrheitlich eingegangen sind. So ist neu beispielsweise vorgesehen, dass eine Parzelle für eine eventuelle spätere Schulnutzung reserviert wird. Wichtig scheint, dass die Verkehrsführung weiterhin gut geplant werden muss: Auf der Stöckackerstrasse ist mit Mehrverkehr zu rechnen. Damit das neue Areal seitens Untermatt gut zugänglich ist, müssen die zahlreichen Parkplätze entlang des Untermattwegs in Frage gestellt werden. Die bestehende Unterführung beim Bahnhof Stöckacker bleibt erhalten. Es stellte sich dabei die Frage, ob die geplante Gestaltung für eine gemeinsame Nutzung von Fussgänger:innen und Velofahrer:innen nicht zu schmal ist. Weiter beharrt die QBB auf einer verbindlichen Stellungnahme, dass die geplante Spielhalle auf dem Areal öffentlich kostenfrei zugänglich sein wird. Schliesslich stellte sich auch wieder die Frage, welche künftigen Bewohner:innen sich die Eigentümerinnen vorstellen. Ist es zeitgemäss, dass mehrheitlich konventionelle Wohnungen mit 1½ bis 4½ Zimmern vorgesehen sind?

Dass nun erste freistehende Räume auf dem Areal öffentlich zu überhöhten Preisen für Zwischennutzungen ausgeschrieben werden, wird von der QBB mit Verwunderung aufgenommen. Für den Einbezug der Anwohner:innen in die Arealentwicklung ist es wichtig, dass Zwischennutzungen zentral koordiniert und kostengünstig vergeben werden – die Transformation braucht ein engagiertes und kuratiertes Vorgehen

Modell der geplanten Arealentwicklung Weyer West. Quelle: Rolf Mühlethaler Architekten.

Jahresabschluss für die Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem

Am 12. Dezember 2022 fand das letzte QBB-Forum in diesem Jahr im Quartierzentrum im Tscharnergut statt. Seit der Covid-Pandemie war es das erste Jahr, in welchem in den Forumssitzungen jeweils wieder vor Ort diskutiert werden konnte. Im letzten Forum wird auf grosse Geschäfte verzichtet und dafür einem grossen Apéro gefröhnt. Auf ein engagiertes neues Jahr 2023! Das erste Forum wird dann am 23. Januar wie gewohnt im Kirchgemeindehaus Bümpliz stattfinden.

Von Simon Affolter, Delegierter des Quartiervereins Untermatt

vorherige Geschichte

«Es ist unklug mit dem Chauffeur zu reden»

nächste Geschichte

Gewisse Erlebnisse sind kaum zu glauben…

Weitere Artikel in der Kategorie Bern West

Weihnachtspost aus Bethlehem

Es ist wieder soweit: die Weihnachtsfiliale in Bethlehem öffnet ihre Tore. Dort stempeln Postangestellte die Weihnachtspost