Der meistverkaufteste Kleintransporter der Welt will den Gewerbetreibenden eine echte Alternative zu den Verbrennungsmotoren bieten. Der neue Ford E-Transit bringt mit 300 km Reichweite und 800 kg Zuladung handwerkstaugliche Werte auf die Strasse. Lohnt sich der Umstieg für das regionale KMU?
Das ist schon was anderes. Wenn die grossräumigen Transporter beim Anlassen des Dieselmotors einen leichten Schüttelfrost bekommen und die Passagiere lautmalerlisch auf der Fahrt begleiten, so klingt das für viele durchaus vertraut, mitunter gar heimelig. Der neue Ford E-Transit ist da so ganz anders. Per Knopfdruck gleitet der «Büezer» lautlos dahin, überholt dank 269 PS ziemlich sportlich alles, was im Weg steht, und doch ist es ein veritabler, vollausgestatteter Transit.
Je nach Bedarf
Also jenes Auto, das seit 1965 Generationen von Menschen treue Dienste erwiesen hat. Klar, den der Transit gibt es in fast so vielen Formen und Varianten, wie es Betriebe gibt. Was gut ist, bleibt eben gut; auch der E-Transit zeigt sich gegenüber den Bedürfnissen der Kunden flexibel in Dachhöhe, Länge und Leistung. Vorbehalte kennen die Betriebe dennoch, gerade wenn es um Gewicht und Reichweite geht. Deshalb sollte das uns von der Th. Willy AG zur Verfügung gestellte Testfahrzeug seine «Bude»-Tauglichkeit unter Beweis stellen.
Je nach Firma
Die Fahrt führt von der Freiburgstrasse in Bern Richtung Wangental. Mag der Lieferant von schweren Metallwaren vielleicht in Sachen Gewicht noch an seine Grenzen stossen, so gibt es viele Betriebe, die mit einem Solarpanel auf dem Dach über eine eigene Tankstelle für ihre Fahrzeuge verfügen und kurzerhand keine Tankbelege mehr sammeln müssen. Zum Beispiel der Gemüselieferant. Den mimt der Fahrzeugtest. Den Halt neben dem Ackerfeld und den letzten Wintergemüsen ernte- und ladebereit nebenan, posiert der Transporter in Oberwangen. Weiter geht es auf den Wangenhubel. Fahrkameras und ein gut abgestimmtes Fahrwerk vereinfachen die Manöver des voluminösen Gefährts. Technisch hat Ford entschieden, nicht einfach zu redimensionieren, nur weil es sich um ein Arbeitsauto handelt, sondern vollausgestattet die Fahrt angenehm zu machen. Zentraler Punkt ist der grosse Bildschirm.

Je nach Strom
Die Batterie ist komplett im mittleren Unterboden verstaut. Ein Pluspunkt des neuen E-Transit ist, dass er sowohl über eine Wechselstrom- als auch über eine Gleichstrom-Ladefunktion verfügt. Der Fahrzeug-Onboard-Charger unterstützt 3-phasiges Wechselstromladen (AC) mit bis zu 11,3 kW und kann die Batterie innerhalb von acht Stunden vollständig aufladen. Besonders leistungsfähig ist die Gleichstrom-Schnellladefunktion (DC), deren Ladeleistung von bis zu 115 kW ein Aufladen des Batterie-Packs in rund 30 Minuten von 15 auf 80 % ermöglichen soll. Zurück geht es mit dem stillen Schaffer Richtung Th. Willy.
Es bleibt das Gefühl einer neuen Ära. Gleich bleibt das Erfolgsmodell Transit als Transporter in der Vorstadt, als Handwerksauto und Lieferant der letzten Meile. Neu aber ruckelt nichts mehr. Der elektrische Antrieb bringt die Ware umweltschonend zum Endkunden. Ein Erfolgsrezept? Ford glaubt daran und plant bereits den Ford Custom vollelektrisch zu lancieren. Derweilen interessieren sich auch im Freizeitbereich viele für diese elektrische Variante. Das Wohnmobilsegment erhält eine neue Elektroversion. Das von uns getestete Auto kostet 67’500 Franken, die Gegenleistung heisst dann: Transit transportiert elektrisch.
Mehr Informationen zum neuen Ford E-Transit sind bei der Th. Willy AG in Bern erhältlich.
Einfach erklärt
Den neuen Ford Transit gibt es auch rein elektrisch. Er kann 300 km weit fahren und 800 kg laden. Ein Fahrtest bestätigt, dass der Ford E-Transit deshalb auch für Firmen eine gute Idee ist.
Sacha Jacqueroud