BümplizWoche

Das Ja-Komitee der Elternzeit. | Foto: zvg

24 Wochen gegen den Fachkräftemangel?

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Die SP Bern will eine bezahlte Auszeit für erwerbstätige Eltern. Eine Erweiterung der gesetzlichen Mutterschaftsversicherung. Der Regierungsrat lehnt diese Initiative für eine kantonale Elternzeit ab.

«Der Regierungsrat zieht eine einheitliche nationale Lösung vor», schreibt dieser in einer Medienmitteilung. «Das ist ein schwaches Argument», wehrt sich Grossrat und Mitinitiant David Stämpfli (SP). «In absehbarer Zeit ist keine solche Lösung in Sicht, im nationalen Parlament ist das Anliegen nicht mehrheitsfähig.» Die SP Bern sieht deshalb mehr Chancen, dies auf  kantonaler Ebene einzuführen, so wie es andere Kantone auch schon getan haben. Schliesslich sei seinerzeit die AHV auch über diesen Weg zu Stande gekommen, meint Stämpfli. Die bürgerliche Seite übt an dieser Vorlage vor allem aus finanzieller Kritik. Der Regierungsrat schätzt die jährlichen Mehrkosten auf 200 Mio. Franken. «Damit die Initiaitve umgesetzt werden kann, müsste in erster Linie die öffentliche Hand und damit voraussichtlich der Kanton dafür aufkommen», schreibt der Regierungsrat. Für Stämpfli lohnt sich aber diese Bereitschaft: «Die Erwerbsquote wird auf lange Sicht erhöht, das ist Gleichstellung. Es ist zudem ein probates Mittel gegen den Fachkräftemangel.» Ob diese 24 Wochen ein probates Mittel gegen den Fachkräftemangel sind, das entscheidet das Volk am 18. Juni an der Urne.

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24 Wochen Elternzeit zusätzlich zum Mutterschaftsurlaub, das will die SP. Die Initiative kommt am 18. Juni vors Volk. Der Regierungsrat des Kantons Bern lehnt diese wegen der Kosten ab. Die SP sagt aber, es lohne sich. 

Sacha Jacqueroud

Der Grosse Rat will die Schuldenbremse anpassen. | Foto: zvg

Neue Bremsbeläge für das Berner Sparmobil

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Seit gut 20 Jahren kennt der Kanton Bern das Mittel der Schuldenbremse. Seither nimmt die Verschuldung ab; seither nehmen aber auch die Leistungen ab, die der Kanton erbringt. Nun soll das System angepasst werden.

Der Kanton Bern kennt eine Schuldenbremse für die Erfolgsrechnung und eine Schuldenbremse für die Investitionsrechnung. Die beiden Schuldenbremsen haben sich bewährt, denn seit ihrer Einführung in den 2000er­Jahren konnte der Kanton seine Schulden spürbar reduzieren.

In den letzten Jahren hat sich aber aus Sicht des Grossen Rates gezeigt, dass die allei­nige Ausrichtung der Schuldenbremsen auf den Schuldenabbau den Bedürfnissen des Kantons nicht mehr gerecht wird. Im Kanton Bern stehen für die kommenden Jahre grosse Investitionen an, vor allem für eine Vielzahl an Grossprojekten im Hochbau. Der Grosse Rat hat sich deshalb entschieden, die Schuldenbremsen moderat anzupassen. Die wichtigste Änderung ist die sogenannte Mehrjahresbetrachtung bei der Investitions­rechnung: Falls der Kanton in den Vorjahren Überschüsse erwirtschaftet hat, soll er diese künftig für anstehende Investitionen anrechnen dürfen. Das ist heute nicht möglich. In der Wintersession 2022 hat der Grosse Rat einer entsprechenden Änderung der Kantonsverfassung zugestimmt. Das Volk hat das letzte Wort und kann am 18. Juni über die Vorlage abstimmen.

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Der Kanton Bern darf nicht beliebig Schulden machen. Dafür sorgt die Schuldenbremse. Doch nun soll dieses System angepasst werden, weil grosse Bauvorhaben anstehen und diese viel Geld kosten.

Sacha Jacqueroud

Nationaler Barometer Regionaler Thermometer

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89. Minute, es steht 1:1. Gebannte Blicke auf die Anzeigetafel, Fingernägelkauen, bange letzte Minuten. So spannend zeigen sich auch die ersten Hochrechnungen für die bevorstehenden National- und Ständeratswahlen. Zumindest national. Regional dürfte es zu Abweichungen
kommen.

40’000 Franken. Da sei – so einige Kandidierende der Region – in etwa die Summe, die man aufwenden müsse, um für nationale Wahlen auf sich aufmerksam machen zu können. Viel Geld für wenig Chancen, wenn man das Prozedere anschaut: Wiedergewählt zu werden ist um ein Vielfaches einfacher, als neu ins Parlament zu kommen.

Keine klaren Verhältnisse

Die ersten Umfragen von «Sotomo» und dem Bundesamt für Statistik zeigen keine eindeutigen Gewinnerparteien. Die SVP und die SP sollen um je 1 % zulegen, die FDP und die GLP um 0,5 %, die Mitte und die EVP bleiben stabil, dafür sollen die Grünen mit minus 2,5 % deutlich an Terrrain verlieren. Doch inzwischen hat das Credit-Suisse-Debakel die Karten neu gemischt. Die Hochrechnungen fanden kurz vor dem Bankeneklat statt. Nun scheiden sich die Geister darüber, ob dieses Ereignis so lange andauert wie die Dauerthemen Klima, Mi-gration oder Krankenkassen. Oder einfach gesagt: ob es die ersten Hochrechnungen ändert?

Parteispitzen

Welche Lehren man zieht nach dem Fall der CS und der Übernahme durch die UBS oder zu der neuen Riesenbank, darüber kann nur spekuliert werden. Im Rampenlicht stehen die Parteipräsidentinnen und -präsidenten. Sie positionieren sich, fordern höheres Eigenkapital, ein Bankentrennsystem oder wollen ganz einfach erst mal in Ruhe analysieren. Für die wirtschaftsfreundliche FDP und deren Aufwärtstendenz ein Härtetest, weil keine klaren Zugeständnisse für Änderungen kommen, für die Grünen eine Chance aufzuholen, weil sie die immensen Summen, die staatlich garantiert werden müssen, den vergleichsweise kleineren gegenüberstellt, welche der Umweltschutz benötigen würde. Gut möglich, dass die Parteispitzen Sympathien aufbauen oder mindern können, je nach Auftritt im Zusammenhang mit dem CS-Debakel. Sie stehen in solchen Krisensituationen stellvertretend für die ganze Partei.

Regionale Unterschiede

Doch gewählt werden letztendlich nicht Parteien, sondern Menschen, welche das Volk im Parlament vertreten können. Deshalb ergeben sich Unterschiede zwischen Stadt und Land, Romandie, italienischer Schweiz und Deutschschweiz. Und wie sieht es im Stadtteil VI und Umgebung aus? So heterogen wie die Bevölkerung, so die Kandidierenden. Zur Wiederwahl steht Erich Hess (SVP). Seine Wahl gilt als wahrscheinlich. Die andere starke Partei im Gebiet ist die SP. Profitiert jemand aus dem Stadtteil VI, weil der Ständeratssitz von Hans Stöckli frei wird und möglicherweise Flavia Wasserfallen diesen erben könnte? Es würde ein Sitz frei und die SP könnte bei sehr gutem Wahlergebnis einen weiteren Sitz holen. Antreten werden die Grossrätin Meret Schindler und der Stadtrat und ehemalige SP-Bümpliz-Präsident Chandru Somasundaram. Die SP schickt also gleich zwei junge, aber gleichwohl erfahrene Menschen aus Bümpliz ins Rennen. Für die GLP wird es schwer, einen vierten Sitz im Kontingent des Kantons Bern zu erobern. Vor vier Jahren war der dritte Sitz schon aufgerundet zu Stande gekommen. Gesetztenfall die Grünliberalen könnten kräftig zulegen, wäre ein junger Politiker aus Frauenkappelen sozusagen in der Pole Position: Tobias Vögeli. Der Gemeinderat und Grossrat gilt in der GLP als Favorit auf einen möglichen vierten Sitz. Etwas kleiner ist die EVP, doch dafür trägt die Kandidierende aus dem Wangental einen bekannten Namen: Katja Streiff. Die Tochter der Altnationalrätin Marianne Streiff war bereits Parlamentspräsidentin in Köniz und ist ebenfalls im Grossen Rat. Die Grünen schicken im Verteilgebiet dieser Zeitung den Grossrat Thomas Gerber ins Rennen. Einer, der Klimapolitik versteht und unlängst mit den Pestiziden im Wald ein grosses Thema ausgepackt hat. Natürlich werden noch weitere Kandidierende aus dem Gebiet gelistet. Doch diese sind auf die Stimmen ihrer Umgebung angewiesen. Der nationale Barometer  besitzt noch wenig Aussagekraft, der regionale Thermometer weitaus mehr: Der Stadtteil VI und Umgebung stellt namhafte und starke Kandidierende – von rechts bis links. Ein regionaler politischer Fächer mit Menschen von nationalem Format. Und darauf darf die Region stolz sein.

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Am 22. Oktober 2023 wählt das Schweizer Volk National- und Ständerat; kurz: sein Parlament. Aus dem Stadtteil VI und Umgebung treten talentierte und erfahrene Menschen an; von rechts bis links.

Sacha Jacqueroud

Hochkarätige Referentinnen am 3. #SSEF23. | Foto: zvg

Wirtschaft und Gesellschaft

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Unternehmen, die als Zweck ihrer Tätigkeit eine positive gesellschaftliche Wirkung verfolgen, leisten einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. Das Swiss Social Economy Forum #SSEF23 schafft Sichtbarkeit für dieses wirkungsorientierte Wirtschaften und will die Rahmenbedingungen für die Social Economy in der Schweiz verbessern. 

Während es die Social Economy in verschiedenen europäischen Ländern bereits auf die politische Agenda geschafft hat und stark an Bedeutung gewinnt, ist das Bewusstsein für diesen Sektor in der Schweiz noch gering. Dies ändert sich jetzt: Mit CEOs, Firmengründerinnen, Vorstehern von Bundesbehörden und Wissenschaftlerinnen werden am #SSEF23 unter anderem die Herausforderungen von Social Entrepreneurship, Finanzierungsmöglichkeiten und sozialen Innovationen auf den Tisch gebracht. Häufig wird die Social Economy fälschlicherweise nur mit der Sozialbranche in Verbindung gebracht. Wirkungsorientierte Unternehmen sind jedoch in allen Branchen tätig. Social En-trepreneurship leistet einen wichtigen Beitrag zum Wohlergehen der Schweiz und zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung. «Mit dem Swiss Social Economy Forum schaffen wir die einzige schweizweite Konferenz, um das wirkungsorientierte Wirtschaften endlich voranzubringen», meint Rahel Pfister, Geschäftsführerin von SENS, einer Plattform für So-
cial Entrepreneurship.  

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Am 25. Mai findet ein Treffen von Firmen statt. Diesmal in Bern. Dieser Anlass will die nachhaltige Entwicklung in der Schweiz fördern. Dabei sind Firmen verschiedener Bereiche.

PD

Lange Nacht der Kirchen. | Foto: zvg

Farbenfroh im Dunkel der Nacht

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Kirchen sind bunt, kreativ und originell. An der «Langen Nacht der Kirchen» vom 2. Juni 2023 lassen sich viele Kirchen auf vielfältige Weise entdecken: literarisch, musikalisch, kulturell, kulinarisch, spirituell.

Auch in der reformierten Kirche Bümpliz und auf dem Kirchplatz an der Bernstrasse 85 gibt es in dieser Nacht viel zu erleben. Ein farbenfrohes Programm, das von einem Orgelkonzert für Kinder bis zu Kirchführung im Dunkeln reicht, lädt Grosse und Kleine, Kirchenferne und Kirchennahe, aus Bümpliz und Umgebung, egal welcher Konfession und Religion, ein, die Kirche zu erkunden. Bunte Gestalten tanzen in der Nacht bei einer Lichtershow, von der Künstlerin Martine Ulmer animiert. Man kann biblischen Liebesworten und Musik lauschen, sich zu peppigen Liedern des Kinderchors OBO-Kids bewegen und auf dem Kirchplatz bei Spiel und Fingerfood einander begegnen. Auch ein Ausflug zur katholischen Kirche gleich in der Nachbarschaft lohnt sich. Die «Lange Nacht der Kirchen» ist ein dezen-trales europäisches Fest, das zum vierten Mal stattfindet. Sie bietet die Chance, die Kirche zu einer ungewohnten Zeit zu erleben. Dabei werden die Kirchen zu Orten, die überraschend neue Begegnungen mit anderen Menschen ermöglichen. Kirche ist keine geschlossene Veranstaltung – schon gar nicht in der «Langen Nacht der Kirchen».

www.tinyurl.com/kirchebuempliz

PD

«Tür an Tür» soll das Umfeld sensibilisieren. | Foto: zvg/Jasper ter Mors

Mut zeigen und hinschauen

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Schreie, Türknallen, Lärm: Nachbarinnen und Nachbarn bekommen oft mit, was in den Wohnungen nebenan abläuft. Wann eingreifen? Wie eingreifen? Das Projekt «Tür an Tür» gibt Handlungsideen, wie bei Verdacht auf häusliche Gewalt reagiert werden kann.

Neben der Waschküchenordnung oder falsch geparkten Velos im Eingang ist in Wohnblöcken oft der Lärm ein Hauptdiskussionspunkt. Zu laute Musik, Kindergeschrei, TV oder Schnarchen – durch dünne Wände lebt man oft näher mit der Nachbarschaft zusammen, als einem lieb ist. Das kann stören oder amüsieren. Doch was, wenn die Geräusche aus der Nebenwohnung bedrohlich werden? Lautstarke Konflikte, Schreie, Türknallen oder unerklärbarer Lärm lassen oft ein mulmiges Gefühl zurück. In Fällen von häuslicher Gewalt Position beziehen und sich einmischen ist oft mit viel Unsicherheit verbunden. «Es ist sicher wichtig, dass man klar Nein sagt zu Gewalt», macht Eva Hauser deutlich. Sie ist seit 2022 verantwortlich für das Projekt «Tür an Tür». Als eines von wenigen Angeboten richtet sich dieses nicht an Menschen, die direkt von häuslicher Gewalt betroffen sind, sondern an das Umfeld. Nachbarinnen, Kioskverkäufer, Coiffeusen, Quartierarbeiter. «Wir sprechen nicht Betroffene von häuslicher Gewalt an, sondern das sozialräumliche Umfeld der Betroffenen», beschreibt Hauser die Grundidee. «Wir wollen Alarmglocken aktivieren, mehr Wissen schaffen und weitergeben zu häuslicher Gewalt.» Es solle möglich sein, dass Betroffene niederschwellig zu Unterstützung kommen, auch durch Sensibilisierung in der Nachbarschaft.

Werkzeugkasten an Wissen

Bereits vor dem Coronaunterbruch wurde der Grundstein für das städtische Pilotprojekt gelegt, richtig Fahrt aufgenommen hat es vor gut einem Jahr. Workshops, Aktionstage, Informationsveranstaltungen – das Thema stösst auf offene Ohren und interessierte Gemüter. Dies auch dank dem weit verzweigten und gut eta-blierten Netzwerk der Quartierarbeit Bern West. Quartierarbeiterin Annkatrin Graber ist seit Beginn diese Jahres mit an Bord, das Projekt liegt ihr am Herzen. Sie selbst kennt die Unsicherheit im Umgang mit Verdacht auf häusliche Gewalt. «Mir gaben die Informationen Sicherheit. Es ist wie ein Werkzeugkasten an Wissen, um den ich sehr dankbar bin», so Graber. Sie ist überzeugt: «Das Thema kann angesprochen werden, wenn mehr Wissen da ist.»

Ansprechen ja, aber wie? 

«Ganz wichtig ist: Es gibt kein Rezept», beruhigt Hauser. «Wir geben Handlungsideen mit, aber es braucht immer individuelle Einschätzungen, etwa zur eigenen Befindlichkeit, zur Situation, zu den Betroffenen.» In akuten Situationen, wenn in der Nachbarswohnung die Fetzen fliegen, kann ein Eingreifen durchaus Mut brauchen. Wer es sich zutraut: Klingeln und höflich formulieren, dass man Lärm gehört hat und sich Sorgen macht. Höflich bleiben, Ich-Botschaften äussern, keine Vorwürfe machen. Man könne sich auch jederzeit wieder aus der Situation entfernen, wenn man sich nicht wohl fühle, so Hauser: «Es gibt dort nichts zu gewinnen, es geht darum, die Situation zu unterbrechen.» Bei Bedenken zur eigenen Sicherheit soll man auf jeden Fall die Polizei rufen und man kann sich anschliessend in einer ruhigen Minute bei Fachstellen beraten lassen. Ist die Eskalation vorbei und trifft man die betroffenen Nachbarinnen und Nachbarn auf der Strasse oder im Treppenhaus, kann man ebenfalls etwas bewegen. Eva Hauser und Annkatrin Graber ermutigen die Menschen, auch hier den Austausch zu suchen. Empfohlen wird, Betroffene möglichst zeitnah zur Konfliktsituation anzusprechen. Und zwar alleine, unabhängig davon, mit welcher der beiden Parteien man spricht. «Wichtig ist es, konkrete Hilfsangebote zu machen», so die beiden Expertinnen. Soll gemeinsam bei einer Fachstelle angerufen werden? Was wünschen sich Betroffene in einer nächsten eskalierenden Situation? Überreden und Drängen sollte man auf jeden Fall vermeiden. «Es sind feine Sachen, die den Unterschied machen können», ist Graber sicher. Das Angebot, dass sich Betroffene jederzeit melden dürfen, wenn sie etwas brauchen, kann bereits viel bewegen. 

In allen Schichten

Das Pilotprojekt «Tür an Tür» blickt nach ermutigenden Aktionstagen im Februar – zahlreiche Quartierläden und Gruppen machten mit Plakat- und Flyerwerbung aktiv mit – auf weitere Einsätze bis Ende Jahr. Quartierarbeiterin Annkatrin Graber wünscht sich, dass das Angebot weiterhin präsent und sichtbar bleibt, in Form von Workshops für interessierte Gruppen, aber auch an Events im ganzen Stadtteil. Dass «Tür an Tür» gerade in Bern West gestartet wurde, ist kein Zufall. Das Quartier verfügt über ein sehr grosses, breit gefächertes und gut funktionierendes Netzwerk an sozialräumlichen Angeboten und Gefässen, die man für die Umsetzung gut nutzen konnte. Dass es in den anderen Berner Stadtteilen ebenso Bedarf an Sensibilisierung und Aufklärung gibt, steht ausser Frage. Schliesslich kommt häusliche Gewalt in allen Schichten, Lohnklassen und Kulturen vor. Das Ziel ist es darum, nach dem Ende der Pilotphase in weiteren Quartieren der Stadt Bern die Menschen dazu aufzurufen, Mut zu zeigen und bei häuslicher Gewalt in der Nachbarschaft hinzuschauen.

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Das Projekt Tür an Tür richtet sich an Menschen, die sehen oder hören, wenn es bei jemandem zuhause Gewalt gibt. Zum Beispiel bei den Nachbarn. Es zeigt ihnen auf, was sie in dieser Situation tun können. 

Christa Pfanner

Weitere Infos und unterstützende Fachstellen www.bern.ch/tuerantuer 

Naturfreunde jäten Springkraut. | Foto: zvg

Trockenwiesen, Gärten und Wildbienen

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Der Verein NaturBernWest bietet in den nächsten Wochen diverse Aktivitäten an. Die nächsten sind eine Aktion gegen invasive Neophyten, ein Wildbienenapéro und eine Führung durch die Inselgärten.

Sein ein paar Jahren pflegt der Verein NaturBernWest eine Trockenwiese beim Westside. Nun sind alle Naturfans eingeladen, gegen invasive Neophyten aktiv zu werden. Am Dienstag, 16. Mai geht es den Goldruten und dem einjährigen Berufskraut an den Kragen. Der Einsatz dauert von  18 bis 20 Uhr. Die vielen heimischen Blumen, die Vögel, Schmetterlinge, Käfer und Schnecken werden es den Freiwilligen danken.

Am Samstag, 27. Mai, laden die Vereinsmitglieder ab 14 Uhr zum Wildbienenapéro im Brünnenpark – Informationen zum Wildbienenprojekt inklusive. 

Etwas näher am Stadtzentrum liegen die Gärten auf dem Areal des Inselspitals. Die Teilnehmenden geniessen am Freitag, 2. Juni, ab 17 Uhr eine Führung durch die Gärten. Stefan Müller, Leiter der Inselgärtnerei, erklärt, wie Hecken, Krautsäume, Nisthilfen und weitere Massnahmen zu einem lebendigen Naturraum in der Stadt beitragen. Mit etwas Glück können auf einem normalerweise nicht zugänglichen Flachdach verschiedene, blühende Orchideen bestaunt werden.

Einfach erklärt

Der Verein NaturBernWest macht viel für die Natur. An vielen Anlässen sind alle Menschen eingeladen. Im Mai und Juni gibt es wieder drei Anlässe. Sie finden beim Westside, im Brünnenpark und beim Inselspital statt.

www.naturbernwest.ch

PD/SG

Bald wird das kühle Nass des Weyerlis viele Besuchende erfrischen. | Fotos: zvg/Thomas Kaspar

Glace, Sonne, Wasser: Die Badi-Saison geht los

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Zwischen Autobahnviadukt, Bahnlinie und Industriezone liegt  das Freibad Weyermannshaus. Mit einem der grösstem Freibecken Europas, kürzlich sanierten Anlagen und einem jungen Wirteteam wird es auch dieses Jahr wieder tausende Badi-Fans anlocken.

Am 13. Mai geht es los: Das grösste Freibad der näheren und weiteren Umgebung geht in seine zweite Saison nach der grossen Sanierung. Auch dieses Jahr werden wieder Stadtbernerinnen und Besuchende aus der Region das rekordgrosse Freiwasserbecken oder die Liegewiese bevölkern. Die Jüngeren unter ihnen schätzen das neu gestaltete Kinderspielbecken und die ebenfalls im Rahmen der Sanierung neu erstellte, wasserüberströmte Breitrutsche. 

Weyerli Beizli

«Wir sind motiviert, auch dieses Jahr wieder Vollgas zu geben.» Wirtin Eva Eidam vom Weyerli Beizli startet zusammen mit Adi Franz und Christian Stoop in die vierte Saison. Alle drei freuten sich auf den Start, sagt sie und betont: «Am 13. Mai machen wir auf, egal, ob die Sonne scheint oder ob es regnet.» Das Trio hat die Menukarte leicht überarbeitet. Nebst Altbewährtem dürfen sich die hungrigen Besuchenden auf einige Neuigkeiten freuen. Was, sei nicht verraten. Eidam schmunzelt: «Am besten, man kommt vorbei und probiert sich durch.»

Öffnungszeiten

Bis Ende Mai stehen die Tore täglich von 8.30 bis 19 Uhr offen. In der Hauptsaison, vom 1. Juni bis am 13. August, gar bis 21 Uhr. Ab dann und bis Ende August schliesst das «Weyerli» um 20 Uhr, anschliessend und bis zu Saisonende am 17. September jeweils um 19 Uhr.  

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Das Freibad Weyermannshaus ist ab dem 13. Mai wieder offen. Es hat dort ein sehr grosses Wasserbecken, viel Schatten und einen Wasserspielplatz. Die Leute vom Restaurant freuen sich auf ihre Gäste.

Salome Guida

Vorschau auf das QBB Forum vom 15. Mai

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Im QBB Forum vom 15. Mai stehen zwei gänzlich unterschiedliche Entwicklungsgebiete im Fokus: In Ausserholligen sollen auf dem Areal der ewb drei Hochhäuser mit Wohn- und Arbeitsnutzung entstehen. In der Winterhale plant die Grundeigentümerschaft, die Siedlung Kirchacker zu erneuern und zu verdichten.

Das ewb-Areal zwischen dem Weyerli und dem Europaplatz wird heute von den beiden Grundeigentümerinnen, ewb und BLS, vorwiegend industriell genutzt. Zukünftig soll auf dem Areal mitten im ESP Ausserholligen ein durchlässiges, gemischtgenutztes Zentrum mit öffentlichen Räumen entstehen. Für die Entwicklung des Areals haben die Grundeigentümerschaften einen Gesamtleistungsstudienauftrag durchgeführt. Als Sieger ging die Halter AG hervor. Es sollen drei Hochhäuser entstehen, welche den ewb-Hauptsitz, weitere Büronutzungen, publikumsorientierte Angebote in den Sockelgeschossen und rund 220 Genossenschaftswohnungen beherbergen.

Im QBB Forum stellen ewb und die Stadt Bern das Projekt vor. Das Siegerprojekt und die weiteren Wettbewerbsprojekte können ebenfalls in einer öffentlichen Ausstellung vom 22. bis 26. Mai in der Energiezentrale Forsthaus besichtigt werden.

Grosser Sanierungsbedarf

Für die zwischen 1948 und 1951 erstellte Siedlung Kirchacker im Geviert Bottigen-, Fröschmatt-, Zypressen- und Heimstrasse besteht grosser Sanierungsbedarf. Dies hat die Baugenossenschaft Pro Familia Kirchacker und die weiteren Grundeigentümerschaften dazu bewogen, in einer Machbarkeitsstudie das künftige Nutzungs- und Entwicklungspotenzial zu untersuchen. Die Studie kommt zum Schluss, dass ein Ersatz der bestehenden Siedlung die langfristig nachhaltigste Lösung ist. Die Nachverdichtung des Areals ist allerdings mit den heute gültigen Zonenvorschriften nicht umsetzbar. Der Gemeinderat möchte deshalb eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) für das Areal erlassen. Zum Start der öffentlichen Mitwirkung stellen die Projektverantwortlichen des Stadtplanungsamts die Planungsvorlage «ZPP Fröschmatt» vor. Zudem wird die Baugenossenschaft Pro Familia Kirchacker über ihre Entwicklungsabsichten informieren.

Das QBB Forum ist öffentlich. Es fndet am Montag, 15. Mai, von 17.30 bis 19.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Bümpliz statt. Interessierte sind eingeladen, an der Diskussion teilzunehmen.

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Das Forum des Vereins Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem stellt der Bevölkerung wichtige Projekte vor. Diesmal geht es um zwei unterschiedliche Gebiete: Ausserholligen und WInterhale.

Quartiernews der QBB

Weitere Informationen finden Sie unter www.qbb.ch und www.facebook.com/Quartiermitwirkung.BuemplizBethlehem

Auskünfte: Rachel Picard, Geschäftsführerin, Tel.: 031 991 52 45 / rachel.picard@qbb.ch

Am grossen Fest von QUART gibt es verschiedene Darbietungen; alle können mitmachen. | Foto: zvg

Das grosse Jukebox-Spektakel im Schwabgut

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Im Juni findet das grosse QUART Jukebox-Spektakel statt. Präsentiert wird, was während dem Jahr im Rahmen des Kulturprojekts in Bern West erarbeitet wurde.

Das grosse Quartierfest ist Teil des Kulturprojekts QUART – eine Jukebox in Bern West. Das Projekt verknüpft seit September 2022 auf nachhaltige Weise Kultur, kulinarische Akrobatik, soziokulturelle Animation und den Reichtum des Schul- und Vereinslebens in Bern West zu einem grossen Ganzen. Das QUART-Team konnte bereits über 300 Menschen in Bern West erreichen, die in irgendeiner Form am Projekt mitwirken, darunter Schulklassen, lokale Musikerinnen und Bands, Vereine, Kirchen und Organisationen in Bern West. Vom 3. bis 10. Juni findet auf der Wiese Schwabgut das grosse QUART Jukebox-Spektakel statt. Abends gibt es einen besonderen Mix aus Single-Perlen mit Musik, Theater, Tanz, Poesie und Radio von und mit Beteiligten aus Bern West.  Rund um die Open-Air-Bühne wird aus Ständen und kleinen Showbühnen ein Jahrmarkt erstellt. Alle, die etwas in kultureller oder kulinarischer Hinsicht zum Jukebox-Spektakel in Bern West beitragen möchten, können einen Stand gratis buchen oder sich für die Showbühnen anmelden. 

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Das Kulturprojekt QUART organisiert verschiedene Anlässe. Vom 3. bis 10. Juni kommt es nun zum grossen Fest mit Musik, Theater, Tanz, Radio und vielem mehr.

Marc de Roche

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